Kategorien
Spielbesprechungen

Need for Speed Shift

needforspeedshift01 Historiker, welche Höhen und Tiefen einer Spielserie zu erkunden beabsichtigen, danken allen bisherigen Entwicklern für die Need for Speed-Serie. Große Ankündigungen, dementsprechende Hypes, Riesenspaß vor dem Bildschirm oder enttäuschende Ruckelorgien. Konzeptänderungen samt mutiger Experimente drückten das Niveau der Actionrennserie runter. Ein Globalplayer wie EA schaut da nicht tatenlos zu, sondern engagiert eine neue Schmiede mit dem Auftrag das Versprechen der Geschwindigkeit, welches der Titel verheißt, einzulösen.

Im Karrieremodus, dem Herzstück des neuen Teils, gilt es sich als junger Fahrer zu behaupten, um schließlich in der NfS World Tour mitzufahren. Der Karrieremodus besteht daraus, eine Reihe von Rennen zu fahren, Geld zu verdienen und möglichst oft auf dem Siegertreppchen zu stehen. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Renntypen: normale Rennen, Zeitrennen und Driftrennen. Variationen wie beispielsweise spannende Einzel-Duelle lockern den trögen Rennalltag auf. Bei einigen Rennen geht es hinter das Steuerrad des eigenen Fahrzeugs, bei andere wiederum in die von Herstellern gesponserten Leihwagen. Durch Tricks geraten die Rennen nie zur Routine. Da gilt es mal Sterne zu sammeln, mal eine bestimmte Punktezahl zu erfahren, mal eine wirklich saubere Runde hinzulegen oder mal eine bestimmte Geschwindigkeit zu erreichen. Das neu eingeführte Level- und Punktesystems des eigenen Fahrerprofils motiviert am meisten. Während der Rennen bewertet das Programm die Fahrmanöver in jeweils sechs Kategorien der Bereiche Aggression und Präzision. Die Summe ergibt sich unter anderem aus dem Meistern von Kurven, sauberen oder unsauberen Überholmanövern, Gegnerkontakten, Fahren auf der Ideallinie oder durch Rammen von Gegnern. Das Erreichen einer der maximal 50 Fahrerlevels schaltet neue Reifen oder kräftige Lackierungen frei. Auszeichnungen und Trophäen häufen sich für Platzierungen in bestimmten Rennen, das Überholen einer bestimmten Anzahl Gegner, das Meistern aller Kurven auf einer bestimmten Strecke oder anderem an. Dies sorgt für hinreichend für Langzeitmotivation.needforspeedshift02
Ein erstes Rennen am Steuer eines Leihwagens zeigt, welche Einstellungen für den Rookie als Einstieg taugen. Das Programm erlaubt jederzeit Änderungen an den dann vielleicht unerwünschten Features wie Fahrhilfen und KI-Schwierigkeit. Anfängern empfiehlt sich zunächst erst einmal dem Programm zu gehorchen und brav mit den ermittelten Werte zu fahren.
Die ersten Wägelchen, die für die Preisgelder der ersten Rennen zur Verfügung stehen, schauen nicht so richtig nach Geschwindigkeit aus. Erst mit späteren Stufen gewährt das Programm Zugriff auf richtig flotte Autos. Insgesamt finden sich knapp über 50 Fahrzeuge. Dazu zählen (für virtuelle Rennstrecken) lahme Autos wie Audi S3, BMW 135i oder Mazda RX-8. Am anderen Ende der Messlatte befinden sich ein Lamborghini Reventón oder ein Pagani Zonda R. Visuell liefern die Konsolen ein Zauberwerk an Grafik und Geschwindigkeitsrausch ab.

Fazit: Gelungener Mittelweg zwischen Simulation und Arcade.

Pädagogisches: Das richtige Spiel für Jungen und Männer, in denen der kleine Junge noch immer der schnellste sein will. Wie bei „Gran Turismo“ locken die realen Modelle. In der materiellen Realität bleibt für viele der Lamborghini ein Traum, in der virtuellen Welt wird der Traum gelebt. Doch keine Sorge, Rennspiele wirken nicht so, wie vielle von uns wieder glauben mögen. Christoph Klimmt gab vor Jahren mit seiner Studie zur Wirkung von Rennspielen Entwarnung. Viel mehr sollten wir uns um die Jungen und Männer sorgen, die meinten, sie müssten immer der schnellste sein. Für Jungen ab 10 Jahren eignen sich diese Rennen. Alle Jüngeren greifen lieber zu „Mario Kart“ und können hier nicht nur schnell sondern auch gemein sein.

Offizielle Seite

Need for Speed Shift

(System: Xbox 360 (PS3)/ Publisher: EA/ Preis: ca. 58 €/ USK: ab 6 Jahren)